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  Sie wussten nicht, wohin es geht  
 

Klarstellung

Mein drittes Buch "Sie wussten nicht, wohin es geht" -"Eine Jugend in Rheine 1927 bis 1949"- wurde vom A... Verlag Münster im Jahre 2003 aufgelegt; aber die Auslieferung wurde kurz vor dem Erscheinen durch Erpressung des Verlages gestoppt, 2000 Exemplare wurden eingestampft. Warum?

Ein übereifriger Redakteur der Münsterschen Zeitung glaubte, in dem Werk "ein unerträgliches Buch" erkennen zu können - frei nach dem Motto "Peter Heckhuis verharmlost Nazi-Diktatur" (Münstersche Zeitung vom 20. November 2003.) Der Verlag bekam Angst vor der eigenen Courage und stoppte die Auslieferung, damit "die Ewig-Gestrigen kein Futter erhalten, ihre braunen Hirngespinste zu nähren." (Ulrich Breulmann, Münstersche Zeitung vom 20. November 2003.)

Nun sind heute fast 60 Jahre seit der NS-Diktatur vergangen; die meisten Beteiligten leben heute nicht mehr, und wir aufgeklärten Demokraten wissen schon lange, "wohin es ging", und dass Gräueltaten wie damals sich nicht wiederholen sollten. Was wir alle aber nicht wirklich wissen, ist, wie es dazu kommen konnte. Aus der heutigen Sicht ist es sehr einfach, darüber zu urteilen. Aber wie hätten wir uns, ich mich oder Herr Chefredakteur Breulmann und Herr Stadtarchivar Dr. Gießmann sich in der damaligen Zeit verhalten? Können wir uns wirklich so sicher sein, dass wir nicht auch mehr oder weniger gutgläubig (in welchem Umfang auch immer) "mitgemacht" hätten oder dass wir in den Widerstand gegangen wären?

Man soll doch nicht glauben, die Menschen in Deutschland seien heute charakterlich besser als damals. Das wäre ein genetisches oder evolutionäres Wunder. Und wenn ich mir die Gesichter auf den Bilddokumenten in meinem Buch ansehe, schaue ich in fast durchweg sympathische, offene Gesichter, denen ich keine Gräueltaten zutrauen würde. Ich habe viele alte Männer, die den Krieg mitgemacht haben, besucht; ich habe ihnen in die Augen gesehen und sie befragt. Keiner hat den Krieg verherrlicht oder mit Heldentaten geprahlt. Alle würden die Zeit gerne rückgängig machen, die man ihnen als Kind und Jugendlicher geraubt hat. Viele tragen noch äußere Wunden; aber ihre seelischen Wunden hat keiner behandelt. Daran waren sie ja selber schuld!? Ich habe alles aufgeschrieben, was sie mir erzählt haben, und ich habe ihnen geglaubt. Daraus habe ich mir ein Bild dieser Zeit gemacht.

Es lag mir auch am Herzen, ein Stück Stadtgeschichte zu schreiben; denn kaum einem in Rheine ist bekannt, dass das III. Bataillon des 79. Infanterie-Regiments, der 16. Panzer Division mit etwa 1500 Soldaten unterstellt, in der Damloup-Kaserne stationiert war. Fast alle sind in Stalingrad gefallen. Nur etwa 42 kehrten nach vielen Jahren Gefangenschaft und nach unsäglichen Strapazen in die Heimat zurück.

Breulmann diskriminiert die über die 1500 Toten und 42 Überlebenden, in dem er von "tapferen" deutschen Soldaten spricht. Man beachte die beleidigenden "Gänsfüsschen"!(Münstersche Zeitung vom 20. November 2003.

Also, was zum Teufel war so "verführer"isch am Nationalsozialismus, dass junge oder auch ältere sympathische Menschen gutgläubig für eine schlechte Sache in den Krieg zogen? Wie kann man verhindern, dass sich so etwas in Deutschland wiederholt? Schrecken und Gräueltaten der NS-Diktatur sind uns allen häufig dargestellt worden, aber nie ist zu ergründen versucht worden, was in den Menschen damals vor sich ging.

Man muss das Buch lesen, nicht vorverurteilen! Denn dann bekommt man eine Ahnung davon, mit welcher für uns heute völlig unbegreiflichen Begeisterung damals sehr viele, ja fast alle mitmachten und entweder wirklich nicht wussten, "wohin es geht", oder es vor lauter Begeisterung verdrängten. Denn nur dann kann man wirklich wachsam genug sein, wenn man erkannt hat, dass man eine menschliche Bestie nicht sofort durchschaut, weil auch sie durchaus sehr menschliche Züge haben kann. Dies wird in meinem Buch sehr gut dargestellt. (übrigens auch in dem Film über Hitlers letzte Tage von Eichinger)! Nur, das haben einige noch nicht richtig verstanden. Sie möchten das Buch verhindern und schlagen sich voller Stolz auf die Brust und denken (und sagen?):"Ich hätte mich damals richtig verhalten!" Aber solche Moralapostel sind häufig die ersten Mitläufer und Mitmacher in Diktaturen.

Ich will im einzelnen nicht über die Verhinderung meines Buches berichten und auch nicht die Punkte klarstellen, die mir vorgeworfen werden und begründen wollen, dass dieses Buch nicht erschienen ist. Ein Punkt hat mich dennoch schwer getroffen.

Ich soll in dem Buch die NS-Diktatur verherrlicht haben! Ein gemeiner Vorwurf. In habe doch lediglich Tatsachen wiedergegeben, ohne Kommentar und Beurteilung. Die steht mir als Nachgeborenem nicht zu. Ich wollte so hautnah wie möglich wiedergeben, wie die Situation damals war. Dann habe ich mit Hunderten Zeitzeugen Gespräche geführt und habe die Ergebnisse wahrheitsgetreu niedergeschrieben.

Die Buchverhinderer werfen mir vor, ich hätte mich nicht genügend von der NS-Zeit distanziert. Leider habe ich das im Vorwort nicht ausdrücklich betont, da ich es für selbstverständlich halte. Meinen Enkelkindern aber schrieb ich in das erste Exemplar, welches ich im November 2003 vom Verlag bekam, folgenden Satz:
"Ich hoffe dass, was in diesem Buch steht, Euch nie widerfahren wird!"
Euer Opa




Peter Heckhuis






Sie wussten nicht, wohin es geht

Kurze Buchbeschreibung

Dieses Buch ist fast identisch mit dem Lebenslauf Hans Werner Hoffmanns. Von frühester Kindheit an und auch während des 2. Weltkrieges hatte er es sich zur Gewohnheit gemacht, alle ihm wichtig erscheinenden persönlichen Erlebnisse täglich in knappen Notizen festzuhalten. In Zeiten relativer Ruhe, oder nicht lange danach, hat er manchmal einige dieser Notizen, je nach ihrer Bedeutung überarbeitet. Alles verwahrte er getreu, fast über 60 Jahre hinweg, auf. Ein glücklicher Zufall wollte es, dass nichts verloren ging. So kann ich heute fast lückenlos auf diese schriftlichen Unterlagen zurückgreifen.
Es beschreibt die Kinder- und Jugendzeit in den 20er und 30er Jahren. Ausführlich wird die Situation am Rheiner Gymnasium beschrieben. Pfadfinderschaft und Hitlerjugend in Rheine, Arbeitsdienst in Dülmen, Grundausbildung in Münster beim 79. Infanterie-Regiment, Kriegsschule Dresden schließen die Vorkriegszeit ab.
Geht es bei Kriegsanfang 1939 nach Polen oder in den Westen? Die 79er kommen zum Westwall zum Stellungsbau.
Dann der Einmarsch durch Luxemburg nach Frankreich. Ganze Kompanien der 79er verbluten in Stonne und am Mont Damion. Hans Werners 1. Verwundung. Genesung im Lazarett Garmisch Partenkirchen.
Im Banat, Rumänien, Ungarn und Bulgarien Umrüstung von Infanterie Division in Panzer Grenadier Division.
1941 weiterer Einsatz in Russland. Hans Werner hat Glück im Unglück. Zweite schwere Verwundung während seine Kameraden in Stalingrad sterben.
Zur Auffrischung 1943 nach Italien.Von Italien wieder nach Russland. Im Jahre 1944 seine 3. schwere Verwundung.
Hauptmann Hans Werner Hoffmann wird im Januar 1945 Abschnittskommandant Bamberg-West. Er schickt den Volkssturm nach Hause und rettet dadurch das Weltkulturerbe Bamberg vor den Bomben der Amerikaner.
Als einer der ersten deutschen Offiziere besucht er mit der Kameradschaft der 79er die alten Kampfstätten in Frankreich.
Immer wieder ging es mir durch den Kopf, ob ich dieses alles schreiben dürfe, weil mir doch viele Wohlmeinende davon abrieten. Ich aber kam zu der Erkenntnis, dass es meines Erachtens nicht gut wäre, wenn die Geschehnisse dieser Zeit mit all ihren unerhörten Opfern der Vergessenheit anheim fielen.
Als ehemaliger Angehöriger des rheinisch-westfälischen Regiments 79 will Hans Werner Hoffmann der Nachwelt ein Bild vom Denken und Handeln der damaligen jungen Soldaten vermitteln. Es kommt noch hinzu, dass es heute nicht mehr viele Menschen gibt, die von dieser Zeit aus eigenem Erleben berichten können.
Die Geschehnisse in Rheine werden in meinem Buch vorrangig behandelt, obwohl es nötig sein wird, auch die politische Situation in Deutschland und in der Welt darzustellen. Sie sollen das Leben von damals näher beleuchten und für sich selbst sprechen. Zeitgenossen werden sich bestimmt noch an manche der geschilderten Ereignisse erinnern, während die nachfolgenden Generationen das Geschehen jener Zeit erfahren können. So wird dieses Buch deutsche Geschichte, aber auch ein Stück Rheiner Geschichte darstellen.
Ich danke Hans Werner Hoffmann, ehemaliger Rektor der Kardinal-Galen-Schule in Rheine-Dutum für die Überlassung seiner Tagebuchaufzeichnungen, ferner allen Personen, die mich zur Veröffentlichung ermutigt und mir Material zur Verfügung gestellt haben.

Peter Heckhuis


Inhaltsverzeichnis

Widmung
Bilder der Gefallenen der Familie Heckhuis
Vorwort
Kinderzeit des Hans Werner Hoffmann 1925-1932
Lehrer Blömeke
Der Klassenaufsatz
Die Schweinerettung
Wir lernen marschieren
Professor Hoffmannerzählt
Turnhalle und Kolpinghaus
Pfadfinderzeit
Hans Werners Jugendzeit 1932-1937
Die Roten auf dem Vormarsch
Als Gast in Eßmanns Saal
Bericht von der Besetzung des Ruhrgebietes
Die NSDAP an der Macht
Bücherverbrennung in Rheine
Aufruf zur Arbeitsbeschaffung
Winterhilfswerksammlung in Rheine
Eintopfsonntag in Rheine
Meine erste Fahrt mit der HJ
Schlageter-Treffen
Der ist doch bekloppt
Dionysianum
Einweihung des Langemarck Denkmals
Unser Pfarrer
Pimpf im Fähnlein 8/205
Verabschiedung Dr. Wibbes
Beim Führer auf dem Obersalzberg
Reichsparteitag in Nürnberg
Sommerlager 1935 in Hauenhorst
Bau des Hitler-Jugend-Heim
Marine-HJ.
Luftsportgemeinschaft und Flieger-HJ
Feuerwehr-HJ
Spielmannszug, Fanfarenzug und Bannorchester in der HJ
Gesetz über die Hitlerjugend
Sonntagsdienst auf dem Waldhügel
Rheiner Hitlerjunge in Listrup
Fähnlein 8/205 tritt auf dem Melkeplatz an
Lehrgang auf Schloß
Haldem
Landjahr Carolinensiel
Abitur 1937
Hans Werners Reichsarbeitsdienst und Militärzeit 1937-1939
Musterung in Rheine
RAD (Reichsarbeitsdienst)
Schlesienfahrt 1938
Grundausbildung in Münster
Fahnenjunker
Brand der Rheiner Synagoge
Erich hat Probleme
Militär und Kriegsschule Dresden
Tannenberg
Mobilmachung
Entweihung der HJ-Fahne
Kriegsjahr 1939
1. September 1939: Krieg gegen Polen
Kriegsjahr 1940
Frankreichfeldzug
Feuertaufe
In Ruhestellung
Vormarsch und Verfolgungskämpfe 12. Juni 1940
Das Stoßtruppunternehmen von Vaucouleurs-Chalaines
Erste Verwundung
In verschiedenen Lazaretten
Zeit zwischen den Feldzügen
Erinnerungen an das Banat in Rumänien
Kriegsjahr 1941
Einmarsch in Bulgarien
Am 22. Juni 1941: Krieg mit Russland
Auf dem Hauptverbandsplatz
Russische Gräueltaten bei Greygowo
Vormarsch zum Schwarzen Meer
Kriegsjahr 1942
Es geht Richtung Stalingrad
Zweite Verwundung
6. März bis 31. Mai in verschiedenen Lazaretten
Nach der Verwundung
Stalingrad
Kriegsjahr 1943
Die letzten Tage von Stalingrad
In Gefangenschaft
Wieder in Stalingrad
Die Zeit nach Stalingrad
Zerstörungen in der Heimat
In Italien
Kriegsjahr 1944
Wieder nach Rußland
Dritte Verwundung
Gedanken eines Lazarettinsassen
Kriegsjahr 1945
Wieder im Dienst
Als Gefechtslehrer in Bamberg
Ärzte und Sanitäter der 16. Infanterie-Division
1960-1987 Versöhnung über Gräbern
Schlussbetrachtung
Namenverzeichnis
Abkürzungserklärungen
Quellennachweis
 
letzte Aktualisierung: 2008-12-23   (c) by heckhuis.de